Der Megatrend Digitalisierung schreitet mit großen Schritten voran und das Buzzword »Industrie 4.0« ist in aller Munde. In Zukunft wird vernetzt und digitalisiert, was in irgendeiner Weise vernetzt oder digitalisiert werden kann. Und bereits heute sind viele Unternehmen dabei, sich mit den neuen Technologien fit für die Zukunft zu machen.
Wo beginnt meine Digitalisierung? Diese Frage stellen sich viele. Doch wo liegt die Wahrheit? In den meisten Industriebetrieben in denen ich zu Gast sein durfte, wurde immer ein großes Augenmerk auf die Produktion gelegt.
Hier musste alles automatisiert werden, es musste jedes noch so kleine System an den hausinternen und nebenbei selbst entwickelten »Service Bus« angeschlossen werden. Und es wurden neue Maschinen angeschafft, die schneller, effektiver und selbstständiger arbeiten konnten. Zu guter Letzt wurde der arme Werker noch mit Elektronik voll gehangen, die ihn bei der Arbeit unterstützen soll. Diese Schritte sind alle sehr wichtig und gerechtfertigt.
Die kritische Frage, die man sich nun stellen sollte, ist, warum viele dieser Firmen mit der Digitalisierung hinten anfangen und nicht vorne?
In allen großen und mittelständischen Unternehmen wurden mit der Zeit neue Prozesse eingeführt. In vielen Fällen wurden diese auf Papier oder per Mail begonnen. Irgendwann kam aber immer der Zeitpunkt, zu dem man festgestellt hat, dass man den Prozess nicht mehr kontrollieren, monitoren und evaluieren konnte. In der zweiten Evolutionsstufe dieser Prozesse wurde häufig versucht, den Prozess mithilfe von Excel-Dateien zu lösen. Manche wurden zentral abgelegt und es wurde irgendwie der Zugriff darauf gesteuert und geregelt, wie genau die Informationen fließen müssen. Excel ist ein wunderbares Tool, mit dem man sehr viele wunderbare Dinge erstellen kann. Aber was es nicht kann, ist auf Dauer komplette Prozesse mit vielen Beteiligten abzubilden.
Noch gängige Praxis: Prozessplanung mit Excel
Natürlich könnte man nun dagegen argumentieren, dass man seine Anforderungen einfach nur im Excel-Sheet mit »VBA« umsetzen muss und dann geht das schon. Aber hier möchte ich den Einwand der Usability anbringen. Eine Excel-Datei ist eine Tabelle und wird es auch immer bleiben. Deshalb sind auch alle »Programme«, die in Excel entwickelt werden, Tabellen. Tabellen können in einer Software nützlich sein, sind es aber in den meisten Fällen nicht.
Einen weiteren Punkt, den ich hier anbringen möchte, ist der, dass nach einer gewissen Zeit der Nutzung der Excel-Datei immer mehr hinzukommt und plötzlich Spalten genutzt werden, die da GJ oder ADE heißen. Hier muss der Nutzer sehr lange scrollen und dies führt dazu, dass die Mitarbeiter immer unzufriedener werden und nach einer Alternative verlangen, die besser ist als Excel. Leider habe ich dann sehr oft den folgenden Satz gehört:
»Ich hätte gerne die Excel-Datei als Applikation, mit der man besser scrollen kann.«
Und für mich ist genau hier die Stelle, an der die Digitalisierung anfangen muss – in den Büroräumen! Solche Excel-Dateien (oder andere Mini-Prozesstools) müssen genau analysiert werden und in eine stabile, auf den Prozess zugeschnittene Anwendung übernommen werden, die diesen Prozess sicher darstellt und eine automatisierte Produktion mit Daten versorgen kann. Deshalb ist es in meinen Augen auch genauso wichtig, Prozesse, die die Produktion umschließen, zu digitalisieren und über Services der Außenwelt zur Verfügung zu stellen.
Der zweite Benefit wäre, dass die Produktion ganz gemächlich an das angepasst werden kann, was von Kunden an einen herangetragen wird. Natürlich sollten Sie dies nicht falsch verstehen und gar nichts in eine modernere Produktion investieren. Hier spielen der Arbeitskräftemangel und die voranschreitenden Technologien um moderne und bessere Produktionsmethoden auch eine große Rolle, um auf dem Weltmarkt zu bestehen. Doch Sie nehmen den Druck von der Produktion, dass alles automatisch geschehen muss.
Das digitale Büro
Ein digitales Büro hätte nicht nur zur Folge, dass die Produktion besser mit Daten versorgt werden kann, vielmehr würden Sie die Effizienz der gesamten Firma steigern. Sie könnten auch viel schneller erkennen, welche Bereiche der Produktion Unterstützung benötigen und welche erst einmal so weiter betrieben werden können.
Ein weiterer Aspekt ist, eine viel bessere Möglichkeit für einen Einstieg in den »IoT-Markt« zu bekommen. Hierfür wäre eine Vernetzung aller Prozesse vonnöten, um zu einem Erfolg zu kommen. Zusätzlich würde dies zu einer Entlastung der eigenen Mitarbeiter und einer Verminderung des immer fortwährenden Verlangens nach neuen Arbeitskräften, die Stand 2020 nicht verfügbar sind, führen.
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